Workshops und Kurse für Kinder mit LRS.
Wir können uns dem Problem auf unterschiedlichen Wegen nähern. Um es vorwegzunehmen: aus meiner Sicht spricht wenig für das Konzept einer diagnostizierbaren Erscheinung, die man Legasthenie oder Lese-Rechtschreibschwierigkeiten nennen und therapeutisch behandeln könnte. Als man das Phänomen Ende der 60er Jahre entdeckte (es war von Anfang an umstritten, ob man es entdeckte oder erfand, weil es nicht an allen Schulen auftrat – und bis heute nicht überall auftritt), sah man 2% der Kinder betroffen. Heute sprechen die sehr zahlreich gewordenen Experten von 22%. Da es sich vorwiegend um ein Problem von Jungen handelt, nur selten von Mädchen, kommen wir da auf verblüffende Ergebnisse, nämlich rund 40 Prozent aller Knaben, die einen therapeutischen Bedarf haben sollen. Wenn die Spezialisten weiter so fleißig sind, kann das noch ausgebaut werden.
Ich glaube an Lernblockaden, ungünstige Konstellationen, langweilige Lektüreangebote für Anfänger, auch an falsche Didaktik. Aber den Berufsverbänden, die mit steuerfinanzierter LRS-Therapie ein attraktives Betätigungsfeld errichtet haben, glaube ich vor allem, daß sie effiziente Lobbyisten sind.
Auf diesem Informationsblatt finden Sie ausführliche Informationen, wie ich das Problem sehe und welche Lösungswege ich suchen würde. Die dortigen Ausführungen zu den Kosten sind als Vorschlag zu verstehen. Je mehr Zeit die Schule durch Ganztagsmodelle in Anspruch nimmt, desto schwieriger ist es, außerschulische Aktivitäten zu organisieren. Wenn wir es wollen, finden wir gemeinsam einen Weg.
Kursleiter Martin Z. Schröder ist nicht nur gelernter Schriftsetzer, sondern auch staatlich anerkannter Diplom-Sozialpädagoge (FH) mit Unterrichtserfahrung an Schulen und Hochschulen.